Gesamtzahl Schätzung

Erstmals erlauben die bisherigen Forschungen eine nach Nationalitäten differenzierte, einigermaßen gesicherte Aussage über die Gesamtzahl der ausländischen Arbeiter, die während des Krieges in Göttingen gearbeitet haben. Das ist insofern eine Besonderheit als bisher nur einzelne Zahlen für einen bestimmten Zeitpunkt vorlagen, so etwa eine anlässlich einer Luftschutzinspektion genannten Zahl von 6000 Ausländer für den Februar 1944, was für das kleinstädtische, damals etwa 53 000 Einwohner zählende Göttingen (ohne Geismar, Grone und Weende, aber einschließlich der inzwischen in der Stadt lebenden Flüchtlinge) immerhin bedeutete, dass zu diesem Zeitpunkt rein rechnerisch jeder zehnte in der Stadt ein "Fremdarbeiter" war. Dabei ist zu bedenken, dass die gesamte wehrfähige männliche Bevölkerung nicht in Göttingen anwesend war. Das tatsächliche Verhältnis zwischen Zwangsarbeitern und Göttingern lag daher noch deutlich über 1:9.
 
6000 Ausländer im Februar 1944 in Göttingen

zeitgenössische Angabe


Quelle: Gauinspektion Luftschutzbericht 4.2.1944, StadtAGö Bauamt Abt. I Fach 1 Nr. 45 a Bd. 3, o. P.

 


 Impressum