NS-Zwangsarbeit: Lager

Insgesamt gab es in Göttingen – wenn man die beiden großen Reichsbahnlager Masch und Grüngürtel/Sportplatz zusammenfasst - sieben größere Barackenlager (eins davon war das große Lager für Kriegsgefangene auf dem Lohberg, alle anderen waren für zivile Arbeitskräfte eingerichtet worden); ein weiteres kleineres Barackenlager befand sich auf dem Gelände der Firma Schneider & Co in Weende. Dazu kamen mindestens 18 Gaststättenlager (eins davon war das ursprünglich als Kriegsgefangenenlager eingerichtete städtische Lager im Gasthaus Sültebeck) und insgesamt 32 auf Firmengelände (zum Teil waren dies einzeln stehende Baracken) oder in Firmengebäuden oder in von den Betrieben angemieteten Räumlichkeiten eingerichtete Ausländerlager (einschließlich der Reichsbahnlager und der Unterkünfte für Polen auf dem Klostergut in Weende und der von mehreren Höfen genutzten sog. Polenkaserne in Geismar). Die Lager wurden in erster Linie für zivile Arbeiter, aber auch für Kriegsgefangene genutzt (teilweise auch nacheinander oder gleichzeitig für beide). Nicht berücksichtigt ist dabei, dass sich bei einzelnen Firmen und bei einigen größeren Höfen in Geismar durch die Aufnahme mehrerer Zwangsarbeiter sozusagen organisch gewachsene Kleinstlager bildeten. Rechnet man alles zusammen, so kommt man – nur mit Blick auf den Standort ohne Differenzierung nach Nationalitäten auf mindestens 58 Ausländerlager im alten Stadtkreis Göttingen einschließlich der damals noch selbständigen Dörfer Geismar, Grone und Weende. Mindestens 59 Ausländerlager im alten Stadtkreis Göttingen einschließlich Geismar, Grone und Weende


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