Gesamtzahl Schätzung

Rechnet man Zivilarbeiter und Kriegsgefangene zusammen, so ergibt sich eine Gesamtzahl von über 17 500 Ausländern (einschließlich der Mütter mit ihren Kindern), die sich während des Zweiten Weltkrieges in Göttingen, Geismar, Grone und Weende, wenn auch teilweise nur für kurze Zeit, aufhielten. Davon waren über 14 700 Zwangsarbeiter (einschließlich Kriegsgefangene), die hier in Göttingen auch arbeiteten. Das sind erheblich mehr als ursprünglich angenommen.

Zum Vergleich: Im gesamten Deutschen Reich arbeiteten während des Zweiten Weltkriegs gut 12 Milliongen ausländische Zivilarbeiter und Kriegsgefangene, zusammen mit den KZ-Häftlingen waren es sogar 13,5 Millionen: 4,6 Millionen Kriegsgefangen, 8,4 Millionen Zivilarbeiter und 1,7 Millionen KZ-Häftlinge und "Arbeitsjuden".

Erstaunlicherweise gibt Hermann Stresau, der seit Februar 1943 bei der Firma Schneider & Co dienstverpflichtet war, in seinem Tagebuch unter dem 25.12.1943 genau diese Zahl von 12-13 Millionen in Deutschland beschäftigten Ausländern an, was zeigt, wie gut die deutsche Bevölkerung informiert sein konnte, wenn sie nur wollte.

 

Siehe dazu auch
Cordula Tollmien: „In Göttingen befinden sich etwa 6000 ausländische Arbeiter“ – NS-Zwangsarbeiter in der Stadt Göttingen, veröffentlicht in: "Leiden verwehrt Vergessen" - Zwangsarbeiter in Göttingen und ihre medizinische Versorgung in den Universitätskliniken, herausgegeben von Volker Zimmermann, Wallstein Verlag Göttingen 2007, S. 81-118
 

Insgesamt über 14700 Zwangsarbeiter (einschließlich Kriegsgefangene)
in Göttingen, Geismar, Grone und Weende

Über die gesamte Kriegszeit kumulierte Schätzung


Literatur:

Mark Spoerer, Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz. Ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge im Deutschen Reich und im besetzten Europa 1939-1945, Stuttgart München 2001, S. 221 und 223.

 


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