Zeitzeugenbericht von Danuta C. (geb. 14.9.1926) über die Deportationen nach dem Warschauer Aufstand (deportiert am 9.9.1944, Forstwirtschaft und Papierfabrik im Harz, Flakzeugamt Göttingen) |
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Haupteingang des Lagers Egelsberg /Flakzeugamt) - Foto C. Louwerse Der Wert der Erinnerungen von Danuta C., geb. am 14.9.1926 in Warschau, liegt vor allem in der Schilderung des Deportationsweges, den sie und ihre Landleute nach dem Warschauer Aufstand durchlitten. Der folgende Text wurde aus den verschiedenen Antworten auf die Fragebogenfragen zusammengesetzt.:
"Ich wurde während des Warschauer Aufstandes als Zeichen der Bestrafung (Repression) nach Deutschland verschleppt. Die Deutschen warfen mich aus dem Haus heraus, haben mir alle wertvollen Sachen weggenommen, dann wurde ich [gemeinsam mit Bruder und Mutter - C.T.] in dem Güterwaggon nach Deutschland transportiert - ohne Essen. Der ganze Güterzug war voll gestopft mit polnischen Bürgern, die man während des Warschauer Aufstandes aus den Häusern herausgeworfen oder während einer Razzia gefangen genommen hat. Anschließend haben die Deutschen uns alle nach Pruszkow in der Nähe von Warschau eskortiert, dort hat man uns in die Güterwaggons hineingetrieben und verschleppt.
Zuerst wurden wir in das Konzentrationslager Belzen-Bergen gebracht. 7 Tage lang saßen wir in einem Güterwaggon in Belzen-Bergen [Von dort aus beobachtete Danuta C. Misshandlungen an anderen Häftlingen, sie selbst war nicht davon betroffen - C.T.]. Das Lager in Belzen-Bergen befand sich damals noch in der Aufbauphase. Es gab noch keine Baracken, es waren nur Armeezelte aufgestellt. Weil dort keine Plätze frei waren, hat man uns nach 7 Tagen weiter nach Lehrte geschickt. Dort hat man uns zur Arbeit in der Forstwirtschaft Wieda in Harz zugeteilt. Danach im Winter 1945 habe ich in der Papierfabrik von Alfred Eisermann in Wieda (Harz) gearbeitet.
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Quelle:
Fragebogen Danuta C., geb. 14.9.1926, o.D. (Eingang 24.4.2001), Stadtarchiv Göttingen, Sammlung 32-Tollmien, Korrespondenz.