Stanislaw Toegel (1905-1953) |
Schwarz-Weiß-Kopien von zwei Karrikaturen des polnischen Karrikaturisten Stanislaw Toegel (1905-1953), die dieser 1944 in Göttingen anfertigte. Die Zeichnungen wurden nach dem Kriege nachcoloriert. Toegel war Reserveoffizier der polnischen Armee und Anfang des Krieges 1939 in deutsche Gefangenschaft geraten. Von dort gelang ihm die Flucht und er lebte seit dem im Warschauer Untergrund. 1944 nach dem Warschauer Aufstand wurde er gefasst und als Zwangsarbeiter nach Göttingen gebracht, wo er in einer Papierfabrik (wahrscheinlich Rube & Co in Weende) arbeiten musste. Hier entstanden - zum Teil noch während des Krieges, zum Teil erst danach - eine Reihe von satirischen Zeichnungen, die hautpsächlich die politischen Grössen des NS-Regimes aufs Korn nahmen. Leider ließ sich in den Archiven kein direkter Nachweis für Toegels Zwangsarbeit in Göttingen finden, was sich abgesehen von den generell nur lückenhaft vorhandenen Meldeunterlagen vor allem dadurch erklärt, dass die Papierfabrik in der er mit großer Wahrscheinlichkeit arbeitete, in Weende lag und für diesen damals noch selbständigen Ortsteil von Göttingen gar keine Meldeunterlagen erhalten sind.
Seit 1998 das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück erstmals die Karrikaturen von Toegel gezeigt hat, gab es eine Reihe von Ausstellungen zum Werk Toegels: In Osnabrück und im Dortmunder Stadtarchiv befinden sich jeweils Teile von Toegels Karrikaturenzyklen. |
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