NS-Zwangsarbeit: Städtisches Schulamt

Albanikirche mit Albanischule 30er Jahre (Städtisches Museum Göttingen)

Im Oktober 1942 wurden dem Stadtschulamt einzelne "Ostarbeiterinnen" zugewiesen, um die Göttinger Schulen zu putzen. In jeder Schule arbeitete dabei nur eine "Ostarbeiterin". Zum Teil wohnten sie zumindest anfänglich auch direkt in der Schule. So hatte in der Oberschule für Jungen (ehemalige Oberrealschule, heute Felix-Klein-Gymnasium) bis zum August 1944 eine "Ostarbeiterin" einen Schlafraum, der dann jedoch wegen Einrichtung eines Lazaretts an das Staatliche Gymnasium (heute Max-Planck-Gymnasium) abgegeben werden musste. Die im Oktober 1942 in der Albanischule untergebrachte "Ostarbeiterin" zog Mitte November 1942 in eine Privatunterkunft im Friedländerweg, was vielleicht darauf schließen läßt, dass diese städtischen Putzfrauen gleichzeitig auch noch in Privathaushalten arbeiteten. Im August 1944 arbeiteten insgesamt acht "Ostarbeiterinnen" in den städtischen Schulen: Je eine in der Oberschule für Jungen, der Mittelschule für Jungen (Voigt-Schule), der Mittelschule für Mädchen (Personnschule), der Albanischule, der Jahnschule, der Lutherschule, der Pestalozzischule und der Herbartschule II.


Quellen und Literatur:

Besprechung 7.7.1943, Stadtarchiv Göttingen Schulverwaltungsamt 233/7, o. P.; Stadtschulamt und Stadtamt für Leibesübungen an Personalamt 24.8.1944, Stadtarchiv Göttingen Schulverwaltungsamt Fach 3 C 13 1/IV,1, o.P.

Einwohnermeldekarten, Stadtarchiv Göttingen, Alte Einwohnermelderegistratur.

Dokument 5, in: Janet Anschütz / Irmtraud Heike, Feinde im eigenen Land. Zwangsarbeit in Hannover im Zweiten Weltkrieg, Bielefeld 2000, S. 253 ff.;

Urlich Herbert, Fremdarbeiter - Politik und Praxis des "Ausländer-Einsatzes" in der Kriegswirtschaft des Dritten Reiches, Berlin / Bonn 1985, S. 175 ff., S. 279 ff.

 


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