NS-Zwangsarbeit: Cees Louwerse, geb. 13.4.1923, Zwangsarbeit im Flakzeugamt seit Mai 1943 - Tagebuch 16. Dezember 1944 bis 6. April 1945 |
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Cees Louwerse hatte eine ukrainische Freundin, die ebenfalls im Flakzeugamt arbeitete: Marusja. Cees nannte sie Sonja - das war der Name, unter dem sie in Deutschland registriert war. Bei den sonst im Text Genannten handelt es sich um holländische Mitzwangsarbeiter, wie Cees Louwerse Studenten und mit ihm gleichzeitig nach Deutschland deportiert, die die von den Deutschen geforderte Loyalitätserklärung nicht unterschrieben hatten. Das Tagebuch wurde von Cees Louwerse 2003 um einige persönliche intime Details gekürzt und von Holger Wiedenstried (mit Ergänzungen und Korrekturen von Cordula Tollmien) aus dem Niederländischen übersetzt
Samstag, 16.12. [1944]: Heute morgen brachte Willem mir ein Päckchen von Sonja. Es befanden sich ein paar Butterbrote darin. So lange wie ich jetzt auch im Krankenrevier liege [Ich erinnere mich, dass ich ungefähr vierzehn Tage allein in einem Zimmer mit vier Betten gelegen habe. Ich bin mit starkem Fieber aufgenommen worden, was ich aber damals gehabt habe, weiß ich nicht - C.L. 2003], hatte sie das bisher noch nicht getan. Und gerade heute morgen war ich brotlos. „Mein Herz sagte mir, dass Du Brot brauchtest“, sagte sie heute Mittag. Sonntag, 17.12.: Heute mittag brachte Sonja mir Essen. „Ja“, sagte sie, „ich wusste, dass ich nicht allein Kummer hatte; Du langweiltest Dich auch. Ich konnte nicht essen, darum habe ich es Dir gebracht.“ Es war ein langer Abend, aber die Erinnerungen an sie vertrieben die Langeweile. Montag, 18. - Mittwoch, 20. Dezember: Die Tage sind lang und leer, und schwierig mit Völkerkunde, Weltreligionen und anderen Dingen zu füllen. Heute nachmittag um vier Uhr kam der Arzt und schickte mich weg. Wie froh Sonja war! Donnerstag, 21. Dezember: Heute in die Stadt; aber es gibt nicht mehr viel zu kaufen. Mit Rinus [er arbeitete als Medizinstudent in den Universitätskliniken - C.T.] in „Die große Nummer“, die zeigte, dass vor dem Krieg bessere Filme gedreht wurden. Freitag, 21. - Sonntag, 22. Dezember: Wieder arbeiten. Es ist sehr kalt ca. - 10° C, es gefällt mir aber besser als das Krankenrevier. Die Arbeit beschränkt sich übrigens auf Fahrten für die Küche. Diesen Samstag arbeiteten wir bis 18:30 Uhr... Sonntag, 24. Dezember - Heiligabend: Gerard erzählte, dass die Franzosen ehrlicher seien als die Deutschen: Sie feiern Heiligabend mit Getöse und Alkohol, kriechen über viele Huren, aber singen dabei nicht „Stille Nacht“. Heute abend war ich mit Sonja in der Jacobikirche; es war dort kalt, wir beteten Hand in Hand, und ich fragte mich, ob das Christuskindlein wohl in dieser Nacht geboren werden würde. Danach war ich in der Klinik [bei den holländischen Medizinstudenten, die gleichzeitig mit den holländischen Flakzeugamtarbeiter nach Göttingen gekommen waren - C.T.] , und da war - wie immer - eine Scheißstimmung. Montag, 25. Dezember, Weihnachtstag:
Sehr kalt. Wir konnten nicht spazierengehen. Als wir heute morgen aus der Kirche kamen, fielen uns fast die Hände vom Leibe. Sonja weinte beinahe. Sie erzählte, dass bei ihr im Lager Schützenplatz der Heiligabend auch fröhlich gewesen war. Sie hatte etwas getrunken, und es war leicht in ihrem Kopf geworden. Heute nachmittag war ich bei ihr in ihrem Lager. Wie ich herein kam (mit Zigaretten) und heraus ging (mit Prügel) ist unwichtig. [Einer der Wachmänner des Lagers Schützenplatz hatte Cees Louwerse verprügelt, als er gemerkt hatte, dass dieser kein Russe war - C.L. 2003]
Dienstag, 26. Dezember: Heute nachmittag mit Rinus und Sonja in den Veit-Harlan-Film „Opfergang“ mit Kristina Söderbaum, Irene von Meyendorff und Carl Raddatz. Hervorragende Milieuschilderung. Übertriebenes musikalisches Dekor - zuviel Chorgesang mit kreischenden Sopranen. Durchschnitt, der übrigens hier in Deutschland nicht hoch ist. Mittwoch, 27. Dezember bis Samstag, 30. Dezember: Wenig Arbeit, aber schon gutes Essen. Abends stehe ich beim Russenlager und friere völlig durch. Im nachhinein hat Weihnachten `44 doch noch etwas gebracht: Sonja und ich stehen einander freier und offenherziger gegenüber. Sie fragt mich nicht mehr: “Hast Du Angst, zu sprechen?“ und sie hat selber auch weniger Angst vor der Realität. Silvester wird sie zu mir kommen. Wir machten heute Kartoffelpüree, eine Pfanne nach der anderen. Sonntag, 31. Dezember. Silvester: Um sechs Uhr ins Kino, aus dem wir prompt um acht Uhr von den Tommys verjagt wurden [gemeint ist Fliegeralarm - C.T.]. Sonja kam ohne Mühe mit ins Lager. Wir aßen hors d’oeuvre von Kartoffeln, Weißkohl, Möhren, weiße Bohnen, Fisch und Hühnerpastete aus der Dose und Pudding: Gelatine, Schokolade und Custardpulver. Es gab auch Äpfel und Pfannkuchen. Um elf Uhr ging das Licht aus, aber bei Kerzenlicht stießen wir mit einander auf das Neue Jahr an. Sonja hatte für Wodka gesorgt. „Es war mächtig gemütlich heute abend“, sagte Willem als wir ins Bett gingen. Montag, 01. Januar 1945:
Wir gingen um zehn Uhr zur Kirche. Nach dem Kirchgang ging sie zum Lager Schützenplatz. Willem und ich gingen weiter. Wir holten unsere Fressnäpfe und wollten in 43 Essen gehen, als es Alarm gab. Wir gingen nicht in den Keller auf dem Kleinen Hagen, sondern in den Keller bei der Kantine, um nach der Entwarnung so schnell wie möglich das Essen zu bekommen. Plötzlich fielen in der Richtung der Stadt Bomben. Ich bat Willem, mein Essen zu holen, und ging selbst nachsehen, was da los war. Als ich die Leinebrücke erreichte, sagte ein Soldat: „Deine Baracke steht in Flammen.“ Ich drehte mich um und sah schwarzen Rauch. Kurze Zeit später sah ich im Russenlager Baracken brennen. Überall liefen mit Sack und Pack Russen herum, Kinder waren dabei - barfuss. Ich traf Bob (Kuhlenberg) und Gerard (van der Laan). Wir bewunderten die Bombentrichter und verwunderten uns über den Ort, wo wir sie antrafen. Dann sahen wir einen zweiten Schwarm silberweißer viermotoriger Flugzeuge. Hoch flogen sie. Langsam und unbeirrbar. Ich sah hoch über meinem Kopf eine Rauchfahne. Ich sprang in einen Trichter und drückte meine Nase in den Schnee. Ich hörte ein Geräusch, das mich an einen klappernden Waschzuber denken ließ. Die Erde spritzte weg, ich bekam einen Schlag auf meinen Arsch. Ich kroch noch tiefer davon, aber es ist nicht mehr nötig, das Bombardement ist vorbei. [Der Angriff auf das Lager Schützenplatz fand am 1. Januar 1945 um die Mittagszeit herum statt - C.T.]
Dienstag, 02. Januar: Herr Menz [Franz Menz - Chef des Auffangbezirks für instandsetzungsbedürftiges Gerät beim Flakzeugamt; dort arbeitete Cees Louwerse - C.T. Er war im Ersten Weltkrieg Offizier auf einem U-boot gewesen. In den 20iger Jahren war er Mitgleid des Stahlhelms. Als der Stahlhelm nazifiziert worden war, hat er sich abgemeldet. Er war also für die Nazis ein Risikoträger, aber man konnte nicht ohne ihn, wegen seiner Waffenkenntnisses- C.L. 2003] gab mir sofort frei, als ich ihn fragte, ob ich den Kram des Mädchens im Lager Schützenplatz holen könne. Mit Tanja und Toscha sind wir dorthin gegangen und haben alles abgeholt, was wir finden konnten. Die Bombe, die Marussia fallen sah, ist schräg unter ihre Baracke geschossen. Wenn es eine Zeitbombe ist, kann sie jeden Moment explodieren. Samstag, 06. und Sonntag, 07. Januar: Zur Kirche und zur Klinik; aber da herrscht eine üble Stimmung. Die Umstellung ist vollzogen; wir stecken in einem neuen Trott. Um uns nimmt die Gemeinheit zu, in uns auch? Die deutsche Frau, die jetzt in der Kabelbude arbeitet, hatte Marussia und mich einander kräftig umarmend gesehen. „Denke daran, Mädchen, das geht schief; pass auf, dass Du keine schlechten Dinge machst!“ Sie ging darauf ein - falsch natürlich - und sagte: „Nicht, bevor ich verheiratet bin!“ Die Njemka [=die Deutsche - C.T.] lachte und sagte: „So habe ich auch gedacht, als ich klein war. Schon bald wirst Du anders denken.“ Und der geistig schwache Adriaan d'H. sprach seine Verwunderung darüber aus, dass nach so langem Spazierengehen immer noch kein Baby da sei. Und auf ihrem Zimmer sprechen die Mädchen ihre Verwunderung darüber aus, dass Sonja und ich „spielen wie Kinder“, damit auf die Weise abzielend, auf die Sonja und ich den Abend zu verbringen pflegen. Meistens geht das so: Ich koche ein paar Kartoffeln und mache daraus Püree mit Zwiebeln, und wenn es in der Kantine „organisiert“ werden kann, auch mit etwas Butter. Manchmal macht Sonja das Essen fertig; sie kann das besser als ich, und merkwürdigerweise essen wir besser als früher. Samstag, 13. und Sonntag, 14. Januar: Ein neues Russisch-Lehrbuch gefunden. Endlich das, was ich suchte: Graf, Einführung ins Russische. Marussia kommt nicht mehr auf mein Zimmer, denn es gibt einige Leute, die etwas dagegen haben. [..] Wieder waren wir heute morgen in der Kirche. Und ich wunderte mich wieder, dass sie da hin will. Ihre Lehrmeister versuchten ihr beizubringen, dass, dass Gott eine idée fixe ist. Ihre Eltern waren hingegen konservativ gläubig - nicht russisch-orthodox. Montag, 15. bis Freitag, 19. Januar:
Zusammen mit Bulat [Bulat war ein Ukrainer, der als Führer der Russen und Ukrainer auftrat. Ich glaube, dass er nicht arbeitete, aber ich weiß nicht, warum er freigestellt sein sollte - C.L: 2003] gegen Meyer - den Mann, der auf Java die Malaria bekämpfte, 6 Jahre in Paris wohnte, 1935 nach Russland geschickt wurde, um zu spionieren, jetzt als Dolmetscher für die Russen auftritt - und jetzt an Lungenblutungen kaputt geht. Er ist bis über beide Ohren gekonfleerd [Dieses Wort oder ein ähnliches existiert nicht; vermutliche Bedeutung: „mit allen Wassern gewaschen sein“ - HEW] und versteht es, sich überall herauszuwinden.
18. Januar 1945:
Als ich sie heute abend sagte, dass der Krieg schon sehr lange dauere und dass es immer schwieriger würde, zu unterscheiden, zwischen dem, was gut und dem, was falsch sei, sagte sie nichts, sondern drückte ihre Lippen auf die meinen.
Samstag, 20. und Sonntag, 21. Januar: Ich gehe in die Stadt, um Einkäufe zu erledigen. Marussia bleibt ‘zu Hause’, u.a. um zu waschen. Rinus ist über das Paar schwarzer Schuhe, das ich für ihn ‘organisiert’ habe, glücklich. Prof. Jeremias sprach Sonntag über Römer 13, die Liebe. Und mittags waren wir beide müde und hatten eine Stinklaune. Montag, 22. Januar - Dienstag, 23. Januar: Gestern 5 x Voralarm und 2 x Alarm. Es kommen keine Waggons mehr. De I.W. (Instandsetzungswerkstatt) stellt ganz auf 12,8 cm um. Schlendrian, Schlendrian, Schlendrian. Aber wir haben mehr als genug zu essen. Und das ist wichtig. Mittwoch, 24. Januar: Die russische Bibel kommt. Über Professor Schmucker, Hochschullehrer in der Forstwirtschaft, den Professor in der orientalischen Geschichte, und einen russischen Geistlichen ist mein Luftwaffenhelfer (der Schüler Justus Sch.) angekommen. Er wird mir noch ein Kollegheft bringen. Donnerstag, 25. Januar:
Wie wir essen: Morgens früh 300 Gramm Schwarzbrot, um 9:00 Uhr 200 Gramm Weißbrot, um 12:00 Uhr doppelte Portion Kartoffelsalat und um 13:00 Uhr noch ein Kochgeschirr voll. Um 15:00 Uhr das große Kochgeschirr aus Kantine 100 mitgenommen, und als wir um 16:00 Uhr in die Baracke kamen, eine Schale ‘Wehrmachtssuppe’ aus der ‘Soldatenküche’. Zu dem Brot, das wir heute mitbrachten, steckte Frau Grünewald für uns beide ein Kilo extra. Alles in allem: Von Hunger keine Rede.
Freitag, 26. Januar: Kalt, kalt und Schnee. Schon mehr als einen Monat ist die Welt jetzt weiß und friert es. Je größer das Elend, desto größer die Hilfe. Wir wurden um acht Uhr heute morgen aus der ‘Spritzerei’ geholt. Es musste ein Vierling hinter das Flugfeld gebracht werden. Als Belohnung für diese Eisbewegung bekamen Wim D. und ich ein Brot von zwei Kilo. In der Kantine war kein Platz, als wir zurückkamen. Der ‘Gau-Obmann’ kommt heute, und darum war dort grosses Saubermachen. Also bat Frau Heuschler uns an ihren Tisch hinter dem Tresen. Wir bekamen jeder einen Teller Bouillon und eine Tüte Keks. Um 12 Uhr gab Frau Kuks uns einen Bissen Rindfleisch. Das Mittagessen - Pellkartoffeln mit Soße und einer Frikadelle - habe ich nicht gegessen. Wim hat es Sonja gebracht. Um 2 Uhr lag ich mit 39° Fieber im Bett. Zwei Tage ‘arbeitsunfähig’. Sonntag, 28. Januar: Wenn Sonja auf meinem Bett sitzt und ihre Hand an meine Wange drückt, ärgern sich Bl., Van der L. und Fl. Und sie reden darüber miteinander, als ob es eine große Schweinerei sei. Das sind ein paar schöne ‘enculés’ (franz.: Arschlöcher), diese Katholiken. „Sie liegt mir nicht“, sagt Gerard van der L.. Bl. hat es über diese ‘verdammten Weiber’, und Fl. gackert mit ihnen mit. Montag, 29. bis einschließlich Mittwoch, 31. Januar: Am letzten Tag des Monats ist der Tau gekommen. Ca. 40 cm Schnee ist in einem Tag verschwunden. Der Wind hat heute nacht mit einem Mal alle Wege trocken gefegt. Wir haben jetzt wieder oft Alarm. Beinahe jeden Mittag um ca. halb zwölf und abends ab ca. halb acht und um 11 Uhr. Dazu kommen dann die Voralarme - ca. 5 pro Tag - , die gegeben werden, wenn nur ein paar Flugzeuge oder Jäger im Anflug sind. Heute nacht fiel um ca. halb zwei eine Bombe in der Nachbarschaft - es war kein Alarm gegeben worden -, aber ich hörte nicht, dass die Baracke auf ihren Füßen zitterte. Verschiedene Jungs gingen nach draußen, einige gingen in den Keller. Ich wurde wach, als Sonjas Hände über meine Haare strichen. Ihr kleines Herz schlug sehr schnell, und sie zitterte vor Angst. Um halb vier kam schließlich noch Alarm, der allerdings um vier Uhr abgeblasen wurde. Danach habe ich ein paar Kartoffeln auf der kleinen Petroleumlampe gekocht, die wir diese Woche geklaut haben. Donnerstag, 01. bis einschließlich Sonntag, 04. Februar:
Wird der Krieg nun schnell enden? Die Russen dringen schnell vor. Die Zeitung sagt, dass sie 70 Km von Berlin stehen. „Wenn sie hierher kommen, hauen wir ab“, sagte Sonja vorige Woche, „die Russen sind nicht gefährlich, aber die Bolschewiki!“
Dienstag, 06. Februar: Frühjahrswetter. Und oft Alarm. Heute morgen um halb vier, um halb fünf, um neun Uhr, um viertel nach neun bis viertel nach zehn, von halb elf bis halb eins und von halb zwei bis viertel vor drei. Silberweiß ziehen die Flugzeuge in großen Schwärmen vorüber. Freitag, 09. Februar: Hoch zogen sie heute vorüber. Wir waren auf dem Hügel vom Kleinen Hagen, als links von uns und hinter uns Bomben fielen. Dienstag, 13. Februar:
Und so kommt das Kriegsende: Die Männer verschwinden - sogar die kleinen Flakhelfer gehen weg. „Doktor“ Göbel ist heute abgezogen [Cees Louwerse erinnerte sich nicht mehr, wer damit gemeint war - C.T.]. Das Gerücht geht um, dass alle, die k.v. sind, abziehen werden. Wenn das einmal wahr wäre. Wohin man jetzt auf dem Horst auch blickt, überall sieht man Frauen in Overalls. Die beiden Frauen in der Ladestation erzählen, wie der Zustand in der Kaserne ist: Es wird in rauhen Mengen geklaut.
14. Februar:
Die Alarme sind lang und dunkel. Gestern abend von halb neun bis viertel nach elf. Und heute morgen von zehn nach zehn bis zwanzig vor fünf!
Mittwoch, 21. Februar:
Und so ist dann nach vierzehn Tagen ‘große Scheiße’ der folgende Zustand entstanden:
Das Mädchen: Nachdem ich auf unserem Zimmer immer einsamer geworden bin, bin ich mehr auf Sonja angewiesen. Je länger ich allerdings auf ihrem Zimmer bin, desto beschissener finde da die Atmosphäre. Mädels wie Frieda lassen mir die Ohren klingen und von Bauernmädchen wie Toscha werde ich auch nicht fröhlich. Auch wenn Marussia und ich eng beieinander wohnen, müssen wir doch darauf achten, die Praktiken der anderen zu vermeiden. Wir haben lang und viel geredet. Sie sagte: „Glaube nicht, dass Du mich verlieren kannst. Gott hat uns zusammengebracht.“ Freitag, 28. Februar: Gestern wurde Göttingen zum fünften Mal angegriffen. Um zehn Uhr Voralarm, um halb zwölf Alarm. Es waren zu dem Zeitpunkt schon Tiefflieger da gewesen, die die Züge beschossen. Als wir wohlbehalten hinten in Klein Hagen waren, kamen sie. Erst Jäger, die mit viel Getöse nach unten tauchten und auf alles schossen, u.a. auf Lastwagen. Danach kamen die Bomber. Sie flogen tiefer als je. Große viermotorige silberne Vögel (Liberators?). Links hinter uns in der Stadt dröhnte es sehr stark und später auch nördlich von uns. Überall wurde dem Bahndamm gefolgt. Wir waren diesmal so weit in den Klein Hagen gegangen, dass wir davon nahezu nichts bemerkten. Dennoch hatte sie große Angst und zitterte über ihren ganzen Körper. Um vier Uhr gingen Wim und ich endlich die Suppe holen. Und kaum dass wir beim Kindergarten waren, kam schon der nächste Alarm. Um fünf Uhr ging ich dann geradewegs die Brandwachtsuppe holen. Auf dem Rückweg rief mich der Oberamtsmann und befahl mir, zum Güterbahnhof in die Stadt zu fahren. Da ich nicht gegessen hatte, ist Wim gegangen, und ich habe den Brei geholt. Ich konnte nicht in das Lager, da ich dort aufgegriffen werden würde, um in der Stadt zu arbeiten. Also untertauchen. Zusammen mit Bob habe ich dann bis ungefähr halb sieben unter der Treppe von Halle 7 gesessen. Als wir nach hause kamen, wurden immer noch Leute weggeschickt. Wim erzählte, dass vieles kaputt sei. Von ca. 22:00 Uhr bis ca. 06:00 Uhr war heute nacht Voralarm oder Alarm. Es gäbe 11 Todesopfer. Samstag, 24. Februar: Ich bin tatsächlich ab und zu ein exzentrisches Ekel. Gestern abend kam ich zum Mädchen, sie war fröhlich und tat ihr Bestes, um mir gut zu sein. Ich wirke dem dann seltsam entgegen. Warum eigentlich? Ich muss mich besser im Griff haben. Heute nachmittag werde ich ihr dabei helfen, ihr Kleid fertig zu machen. Wann, wann wird unsere Mutter ihre geschickte Schwiegertochter sehen können? Werden wir wirklich diesen Sommer nach Hause kommen? Wir die Sonne dann wirklich ihr Gesicht, Arme und Beine wie Bronze leuchten lassen, und werden die Blumen ihre kleinen Köpfe nach ihr aufrichten? Wird sie wirklich wie eine kleine Prinzessin in das gelobte Land einziehen? Sonntag, 25. Februar: Heute morgen schüttete das ganze Lager Bombentrichter auf dem Güterbahnhof zu. Ich ging nicht mit, denn ich hatte mittags Brandwache. Das Mädchen suchte ihre Cousine (oder Nichte - gleiche Vokabel. HEW) auf und war um halb eins wieder zurück. Danach verbrachten wir gemeinsam den Nachmittag, wir backten Kartoffeln und taten verliebt, so dass ein Wachtkerl kam, der die männlichen Bewohner rausschmiss: Neue Order, sagte er. Also ging ich, schrieb mein Tagebuch und gehe jetzt wieder zurück. Es ist sieben Uhr und folglich habe ich noch zwei Stunden Zeit. In diesen Tagen fing ich diese Bemerkung auf: “Endlich! Die Amerikaner sind zum Großangriff angetreten.“ Es klang wie ein Stoßseufzer. Es fällt mir auf, dass unter den jungen Soldaten, wie den ‘Flakhelfern’ und den ‘Eisenbahnhelfern’, so heftig dem Nazi-Regime gegenüber reagiert wird. Verwunderlich ist das nicht, denn sie sind von der Schule geholt worden, und ihre Zukunft ist sehr ungewiss geworden. Nachdem die Entscheidung jedem klar wird, geben sie dem Verlierer die Schuld. Montag, 26. Februar: Mutters Geburtstag. Du wirst ihn wohl weniger gefeiert haben als früher. Ich las heute im Völkischer Beobachter, dass ihr es sehr schlecht habt. Die Königin scheint über das große Leiden der Bevölkerung in den von den Amerikanern besetzten Gebieten gesprochen zu haben. Ha, ha, ha. Mittwoch, 28. Februar
Die Fronten liegen wieder so gut wie still, und darum ist es wieder warten, warten. In unserem Zimmer sind die Herren nicht mehr fröhlich. Sie wettern giftig gegeneinander, wenn ein Versehen begangen wird. Es wird nicht mehr gelesen. Wenn ich pfeife, sagen sie: "Sei still, benimm Dich nicht so beknackt!" Wenn ich lache, heißt es: "Wiehere nicht so nervös!"
Freitag, 02. März: Die Eidechse war nur zur Hälfte beladen, und darum mussten wir bis neun Uhr warten. Auf dem Lokus las ich Schopenhauers `Worte der Lebensweisheit’. Er ist ein großer Pessimist, und auch sein Frauenbild ist nicht sehr heiter. Weiter: „Menschen, die wir nicht sehen, waren sie auch unsere geliebtesten Freunde, trocknen im Laufe der Jahre allmählich zu abstrakten Begriffen aus, wodurch unsere Teilnahme an ihnen mehr und mehr eine bloß vernünftige, ja, traditionelle wird: Die lebhafte und tiefgekühlte bleibt denen vorbehalten, die wir vor Augen haben, und wären es nur geliebte Tiere, so sinnlich ist die menschliche Natur.“ Mit anderen Worten: Aus dem Auge, aus dem Sinn. Aber ob das wirklich so ist? Samstag, 03. März: Sonja ist wieder unpässlich. Alle vier Wochen, und es wird schlimmer. Montag wird sie zum Arzt gehen, in der Hoffnung, dass dieser ihr frei gibt. Sie hat sogar Fieber. Ich saß neben ihrem Bett bis halb zehn, als die Polizei mir Bescheid sagen kam, dass es Zeit sei. Mittwoch, 07. März:
Kein Abend mehr ohne Alarm. Vom Leben hat man auf diese Weise nicht viel. Das Leben wird flach, platt und langweilig; wir leben, um zu essen und zu schlafen, und dabei kommen uns auch noch die Tommies in die Quere.
Samstag, 10. März: Oft läuft es nicht zwischen dem Mädchen und mir, und ich bin mir dessen bewusst, dass es zum größten Teil an mir liegt. Das ist vielleicht so, weil der Krieg so lange dauert, obwohl ich mich auch frage, ob ich sie nicht mehr so stark liebe. Aber wenn wir abends auf dem Korridor stehen, dann ist es klar, dass das nicht der Fall ist. Einmal wirst Du glücklich sein. Gebe Gott, dass ich zufrieden mit Dir sein werde, auch wenn Du klein bist und anders als unsere Mädchen, und auch wenn Du nicht weißt, dass Goethe ein Dichter war und Bach Orgel spielte. Einmal, wenn die Sonne stark scheint und allerwege Blumen blühen, wird Dein Körper süß in meinen Händen sein. Und ich werde nicht nur Deinen Namen rufen, „zwischen Wolken und Rosen, sonderbar, rufe ich Deinen Namen“, sondern Du wirst dann bei mir sein, und Du wirst glücklich sein. Auch wenn Du heute Dein Haar seltsam hoch aufsteckst, und auch wenn Du böse bist, weil ich sage, dass ich es hässlich finde. Du bist mein Mädchen, und Du wirst bald meine Frau sein. Vergiss alles, was heute ungünstig ist und denke an eine sonnige Zukunft. Was ich hier für mich aufschreibe, werde ich heute abend für Dich übersetzen. Montag, 12. März:
Gestern meldete der Wehrmachtsbericht, dass die Amerikaner bei Remagen den Rhein überquert haben. Wie lange noch?
Dienstag, 13. März:
Morgens früh singen die Vögel, und ich bemerke, dass der Frühling kommt. Gestern abend schrieb ich nach Hause: „Wir überlebten den Winter sehr gut. Haben noch genug zu essen. Marussia wohnt jetzt in unserem Lager. Hoffen, Euch bald zu sehen. Unsere herzlichsten Grüße.“ Der OKW-Bericht meldet heftige Gefechte im Brückenkopf Linz.
Mittwoch, 14. März:
Nach der alten russischen Zeitrechnung beginnt heute der Frühling. Nun, das haut hin, es gab heute draußen einen anderen Morgen als bisher. Das Essen wird jetzt wirklich ein Problem, auch wenn wir noch immer ausreichend essen. Gestern abend konnte ich die Kohlsuppe noch schießen lassen und selber Kartoffeln mit Kohlsalat fertigmachen. Sonja führt den Haushalt klug, so dass ich jeden Morgen noch vier Butterbrote habe. Freie Zeit um irgendetwas anderes zu machen, gibt es fast nicht mehr. Gestern abend: kochen und essen, fertig um sieben Uhr. Danach zum Friseur, zurück um halb acht. Russische Übersetzungsübungen repetieren. Alarm um viertel vor acht - und der Abend ist gelaufen. Von neun bis viertel nach neun las noch ein bisschen in ‘She was a queen’, und danach Licht aus wegen der Einschränkungen. Und so leben wir unser Leben und sind beinahe wie der Panther, den Rilke in Paris sah:
Dienstag, 20. März
Die vorige Woche ist verhältnismäßig ruhig vorübergegangen. Sonnabend arbeitete und - der Lohn - aß ich bei Frau Kux. Sonntag gingen wir zum ersten mal seit langer Zeit wieder zur Kirche, aber wir waren zu spät, kamen zum Ende des Gottesdienstes. Danach wollten wir ins Kino gehen, aber es gab Alarm. Nachmittags gingen wir noch einmal in die Stadt, dort konnte man allerdings nichts machen, und es war kalt. Abends standen wir lange Zeit auf dem Korridor, ihr Kopf auf meiner Schulter, mein Kopf auf dem ihren, und wir seufzten um dieses Leben, das nur wenig Freude bietet. Um vier Uhr nachts kam der Alarm. Im Keller erzählte sie mir, dass sie sich übergeben habe und Bauchschmerzen habe. Um sieben Uhr morgens waren wir auf dem Revier. Mit zwei Schwestern, die sehr geschickt waren, hielt ich sie fest. Der Arzt kam, aber sie war so unruhig, dass er sie nicht untersuchen konnte. Sie bekam eine Morphiumspritze. Die Schwester, die sie ihr gab, erzählte, dass sie drei Semester studiert hatte und dass sie fand, dass es wenig Unterschied gäbe zwischen ‘uns Deutschen’ und ‘anderen Menschen’, wie zum Beispiel jetzt dieses Mädchen, das man hier liegen sieht.
Donnerstag, 22. März:
Mit dem Nahen des Endes wird die Kontrolle schärfer:
Sonnabend, 24. März: Es ist klar, dass sich das Ende nähert. Es sind beinahe permanent Flugzeuge in der Luft. Nur für Bomber gibt man noch großen Alarm; bei Jägern und ‘Jagdverbänden’ beschränkt man sich auf Voralarm. Ich arbeite diese Woche mit Soldaten von den S-Waggons. Was für ein Unterschied zu den Bauern aus der Umgegend von Göttingen. Sie erzählen über die Angriffe auf ihre Waggons. Sie wissen genau, wie das geht. Es ist bemerkenswert, wie vorsichtig sie sind. Es ist wohl zu hoffen - das wird mir schon klar -, dass kein großer Angriff auf Göttingen erfolgen wird, da wir ohne Schutz sind. Ein Soldat gab als Beispiel das Bombardement von Hildesheim diese Woche mit ca. 1000 Jägern und ein paar hundert Bombern. Und das auf eine Stadt, die kleiner als Göttingen ist. Mittwoch, 28. März:
Gestern morgen sagte der alte Renneberg [ein deutscher Arbeiter - C.T.], dass die Engländer in Kassel sitzen, und er machte fast ein frohes Gesicht. Der Wehrmachtsbericht spricht von Gießen und Fulda.
Donnerstag, 29. März:
Verwirrte Gerüchte über vorrückende Amerikaner, aber wie weit sie sind, ist ein Fragezeichen. Gestern bekam ich vom Fonds Européen de secours aux étudiants, 13 Rue Caloin, Genève, von Puschkin ‘Stantsionnije smotritjel’ und ‘Metjelj’ und heute ein kleines Buch von Karcevski ‘Textes Russes Gradués’.
Freitag, 30. März:
Heute nacht träumte ich, dass ich einen Hund hatte, einen großen schwarzen Schäferhund mit braunem Bauch. Ich kaufte ihn zugleich mit einer Mappe Karten, schwarzen Zeichnungen, irgendwo unten am Deich zwischen Kattendijke und Goes.
Nach Hause gekommen wütete der Hund in der Scheune und in der Küche, während Mutter oben im Bett lag. Papa kam nach unten und sagte, dass wir stiller sein sollten. Mutter lag oben im Bett mit heftigen Bauchkrämpfen.
„Nierensteine?“, fragte ich, „hatte sie schon eine Morphiumspritze?“
Kurze Zeit später fragte Wim D., warum wir so knauserig seien. „Was für ein Unsinn, knauserig zu sein beim Gebrauch eines Kochers. Wenn er kaputt geht, macht mein Onkel Jo ihn wieder heile.“ „Und wenn Du keinen Onkel Jo hast?“, fragte ich.
Freitag, 30. März [sic]: 13:00 Uhr Alarm, Flugzeuge im Raum Bielefeld, Kurs Ost. Wir rannten nach dem Kleinen Hagen, kamen aber schon nach einer dreiviertel Stunde wieder zurück. Danach um halb drei Jagdflugzeuge und Bomber Richtung Süd-Ost. Alarm nach den Bomben! Gerüchte von Soldaten gehört: Engländer in Paderborn, Amerikaner in Kassel. Sonst ein unruhiger Tag, Befehle und Gegenbefehle. Autos mit Evakuierten sind auch ein Zeichen einer sich nähernden Front. Tauchende Jäger ebenso. Abends wurde bekannt, dass alle Lager gesperrt sind; wir sind also Gefangene. Die Autobahn wird mit Flugzeugbomben unterminiert. Ich bin mit Kleidern ins Bett gestiegen, aber es geschah nichts. Die Koffer stehen gepackt im Luftschutzkeller. Das Ende mag nun kommen. Sonntag, 01. April: Erster Ostertag. Anstelle von Eiern und Kirchgang, Bomben und Granaten und Schutträumen. Die Amerikaner scheinen westlich von Kassel aufgehalten worden zu sein. Vorläufig erscheinen sie hier noch nicht. Die Bomben brachten zwar schon etwas, aber der angerichtete Schaden wiegt die niedergeschossene Lightning nicht auf. Wir wissen vor Langeweile und Unruhe nicht, was wir tun sollen und sind froh, dass wir morgen wieder arbeiten müssen. Wie lange noch? Wir der Krieg morgen vorbei sein? Montag, 02. April, zweiter Ostertag:
Arbeiten, ohne dass es Arbeit gibt. Der Chef, der sagt, wo wir wegkriechen müssen und wo wir nicht hin dürfen. Ein Strom von Soldaten und ‘Helferinnen’ auf dem Horst. Gerüchte über Unruhen in der Stadt. Sonst Ruhe; kein Alarm. Gerüchte, Gerüchte.
Mittwoch, 04. April: Gestern hat sich die Lage auf einmal und unmerklich verändert. Es wurde nicht mehr gearbeitet. Die deutschen Arbeiter packten Material und Gerätschaften und stahlen links und rechts. Überall liefen ‘Heeressoldaten’ herum, die alle Kanonen mitnahmen. Autos mit Anhängern holten die ‘Ortsfeste’ ab. Papiere wurden verbrannt. Gerüchte wuchern üppig, aber es scheint jetzt wahr zu sein, dass sich 25 Km südlich von Göttingen eine Panzerspitze befindet, die sich einen Weg nach Osten bahnt. Kassel scheint gefallen zu sein, und die Amerikaner scheinen auch schon Hannoversch-Münden besetzt zu haben. Aber sie scheinen zu zögern, die Weser zu überschreiten. Überall liegen Bomben, große von 250 Kg und kleine von 50 Kg. Sie werden bereit gemacht, die Gebäude zu sprengen. Donnerstag, 05. April: Es wird immer enervierender. Gestern nachmittag wurde bekannt, dass die Jungs, die im durch die Amerikaner besetzten Gebiet wohnen, nach Hause können. Jantje Gl., Sonja und ich brachten gestern abend Bob K., Gerard van der L. und Zimmer 26 zum Zug. Ich habe 23 Monate mit Bob zusammengewohnt und gelebt. Die Jungs in der Klinik haben beschlossen, es hier abzuwarten. Rinus sieht die Lage nicht allzu schwarz. Er denkt, dass die Amerikaner jetzt wohl schnell hier sein werden und findet es besser, dann mit all seinen Büchern nach Haus zu gehen; er hat eine ganze Kiste voll. Von der Front hören wir nichts. Heute nacht leuchteten im Südwesten die Hügel auf. Es gab große Aktivität in der Luft; zweimal Alarm mit schwerem Motorengedröhn. Heute morgen gab es schon sehr früh Thunderbolts und Mustangs. Es gibt jetzt durchgehend ‘Voralarm’. Freitag, 06. April: Nach Vorarbeit durch Jäger kam danach das Bombardement. Der Bahnhof war das Ziel, und nach kurzer Zeit stieg der Rauch haushoch empor. Noch immer ist bei uns der Laden nicht in die Luft gegangen, obwohl wir schon eine Woche darauf warten. Heute empfing ich Geld - zum letzten Mal - und wegen der Ausräumung des Baulagers blauen Stoff für Sonja. Dann hat die Post heute morgen ein enormes Russisch - Englisch Wörterbuch gebracht; auch aus Genf. Ein ‘expression of friendship and solidarity’ des ‘European Student Relief Fund’. [Hier hört mein Tagebuch auf, denn kurze Zeit später, mitten im Nachmittag, rollten die amerikanischen Panzer aus Richtung Grone - also aus dem Westen - heran. Wir rannten aus dem Luftschutzkeller auf die Strasse und hießen sie willkommen. Wir verwunderten uns darüber, dass manche Soldaten sich seltsam benahmen. Erst später bekamen wir heraus, dass in den ersten Panzern ziemlich viel Alkohol getrunken wurde. Die Trucks, die hinter den Panzern fuhren, waren voll mit Soldaten, die freigebig Kaugummi austeilten. - C.L. 2003] Zur Biografie von Cees Louwerse siehe hier. |
Quellen:
Cees Louwerse Tagebuch 16.12.1944 bis 6.4.1945, Stadtarchiv Göttingen, Sammlung 32-Tollmien.
Foto Blankhorn (zwei Ausschnitte), überlassen von Tatjana Sergejewna J., geb. 11.7.1924, 2001, Stadtarchiv Göttingen, Sammlung 32 - Tollmien.