Erinnerungen und Biografien ehemaliger französischer Zwangsarbeiter |
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Viele der französischen Zivilarbeiter kamen auch nach der Einführung des Service du travail obligatoire (STO) im Februar 1943 formal als "angeworbene" Arbeiter mit einem befristeten Arbeitsvertrag nach Deutschland, was sie in der Regel nicht davon bewahrte, bis Kriegsende in Deutschland arbeiten zu müssen. Während des Krieges galten sie in Deutschland als Freiwillige und nach Kriegsende hatten sie es dann auch schwer, ihren Landsleuten zu vermitteln, dass sie nicht bloß Arbeiter, sondern Zwangsarbeiter ("Déporté") in Deutschland gewesen waren. Die französischen Organisationen für die Opfer von Krieg und deutscher Besatzung legen daher Wert auf die Einheit von KZ-Häftlingen, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern: "Wir sind eins und lassen uns nicht auseinanderdividieren", steht deshals auf einem Werbeplakat der Nationalen Vereinigung der Opfer und Überlebenden der nationalsozialistischen Zwangsarbeiter Lager des Jahres 2004:
Die im folgenden zitierten Briefe und die dazu abgebildeten Fotos stammen wie das obige Plakat (Privatbesitz Paul W.) aus einer von Cécile Bonnet für ihre Magisterarbeit an der Universität Aix en Provence 2004 unternommenen Zeitzeugenbefragung, deren Ergebnisse sie uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Befragungen von ehemaligen französischen Zwangsarbeitern wurden in Deutschland eher selten unternommen - es gibt da wohl auf beiden Seiten eine historisch bedingte Scheu - so dass die hier wiedergegebenen Erinnerungen von besonderem Wert sind. Cécile Bonnet, Service du travail obligatoire (STO) in Göttingen, Magisterarbeit Universität Aix en Provence, Frankreich, 2004 (Manuskript). |