Alphabetische Liste von (zum Teil mit Deutschland verbündeten) Ländern, aus denen ebenfalls Menschen während des Krieges in Göttingen arbeiteten. Die genannten Einsatzorte/Arbeitsstellen sind nur Beispiele, keine vollständige Aufzählung:
Aus den baltischen Staaten, die 1941 zusammen mit dem westlichen Teil Weißrusslands dem Reichskommissariat Ostland zugeschlagen worden waren, kamen Menschen hauptsächlich in der Nachkriegszeit nach Göttingen. Doch auch schon während des Krieges gab es Zwangsverpflichtungen, wenn auch nicht mit der gleichen brutalen Gewalt durchgesetzt wie in den übrigen Gebieten der Sowjetunion, weil Wehrmacht und SS insbesondere in Estland und Lettland versuchten Freiwillige gegen die Rote Armee zu rekrutieren. Insgesamt werden während des Krieges nicht mehr als 75 000 Balten in Deutschland gearbeitet haben. In Göttingen ist seit Oktober 1944 eine estnische "Kriegshelferin" bei der Firma Sartorius nachgewiesen, eine Bezeichnung, mit der bei anderen Nationalitäten in der Regel die mit den Deutschen kollaborierenden ausländischen Arbeiter bzw. die Angehörigen von Heeres- und SS-Freiwilligen bezeichnet wurden. Im übrigen kamen estnische Arbeiter erst ab Sommer 1944 nach Göttingen, insbesondere zur Reichsbahn, aber auch zu Göttinger Bäckern oder Friseuren, zum Krankenhausbedarfshersteller Mahrt & Höhrning (hier arbeiteten gleich mehrere Esten), zu den Opel-Autohallen oder Anfang Februar 1945 auch zum Flakzeugamt. Dabei finden sich auf den entsprechenden Einwohnermeldekarten sowohl Einträge wie "geflüchete" als auch der Hinweis, dass der Betreffende zuvor Freiwilliger im Deutschen Heer gewesen sei. Aus Lettland kamen ab Oktober 1944 auffälligerweise hauptsächlich Frauen nach Göttingen, viele von ihnen mit dem Beruf "Ehefrau", deren Ehemann wahrscheinlich an der Front oder auf andere Weise in deutschen Diensten standen. Eine Reihe von ihnen waren zuvor in Prag gewesen, andere kamen aus Berlin nach Göttingen. So sie arbeiteten waren sie beispielsweise bei der Reichsbahn beschäftigt oder als Friseuse oder Sekretärin. Auch einige StudentInnen kamen Ende 1944 aus Lettland nach Göttingen. Auch unter den Litauern, die nach Göttingen kamen, gab es vergleichsweise viele Frauen, von denen eine Reihe nicht arbeitete. Doch kam im September 1944 eine Gruppe von Litauern, darunter auch Frauen, zur Reichsbahn und wurden (Frauen und Männer gemeinsam) in der Wohnbaracke Güterbahnhofstraße untergebracht. Einzelne Litauer arbeiten auch bei Göttinger Friseuren, Malermeistern oder in einem Kartoffelschälbetrieb. Nach dem Krieg stellten die Letten die größte Gruppe von Flüchtlingen aus den baltischen Staaten in Göttingen. Sie waren teilweise kurzzeitig im Lager Eiswiese untergebracht und wurden ab Sommer 1945 in der Herzberger Landstraße 108 untergebracht, im ehemaligen Wehrertüchtigungslager der HJ, das in den ersten Nachkriegsmonaten zunächst als Sammellager für Holländer gedient hatte. im bzw. Februar 1945 nur bei der Reichsbahn nachgewiesen, dafür stellten die Letten die größte Gruppe von Sie arbeitetn
Bulgaren: Bulgarien war mit Deutschland verbündet, die Arbeiter kamen in der Regel freiwillig und konnten nach Ablauf ihres Vertrags ungehindert in ihr Heimatland zurückkehren. Insgesamt werden während des Krieges nicht mehr als 30 000 Bulgaren in Deutschland gearbeitet haben. In Göttingen arbeiteten einzelne Bulgaren beispielsweise 1942 bei der Faserholz GmbH und auch bei der Reichsbahn (1944). Hermann Stresau erwähnt in seinen Tagebucheintragungen (10.6.1944) ein bulgarisches Dienstmädchen, das wegen ihrer fehlenden Deutschkenntnisse mehr Sklavin als Hausangestellte gewesen sei. Dementsprechend sind einzelne bulgarische Hausmädchen in Göttingen nachgewiesen. Außerdem gab es in den Universitätskliniken arbeiteten 1943/44 verschiedene bulgarische Ärzte und auch Mitarbeiter an anderen Universitätsinstituten und es studierten vergleichsweise viele bulgarische Studenten während des Krieges in Göttingen, hauptsächlich Medizinstudenten. Bei der Firma Winkel arbeitete seit Dezember 1944 eine bulgarische Medizinstudentin als Hilfsarbeiterin. Vielleicht handelte es sich dabei auch um eine Art von zwangsweiser Notdienstverpflichtung.
Dänen: Aus dem 1940 besetzten Dänemark, das als einziges Land im besetzten Europa von Konskription und Deportation verschont blieb, kamen die Arbeiter, die in der NS-Rassenhierarchie als "Germanen" neben den Norwegen, Niederländern und Flamen an der Spitze standen, in der Regel freiwillig. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit von bis zu 35 % blieben die deutschen Werbeversuche nicht erfolglos. Nach Ablauf ihres Vertrages konnten sie zumeist ungehindert in ihr Heimatland zurückkehren. Dennoch finden sich Dänen als Häftlinge beispielsweise im "Arbeitserziehungslager" Watenstedt und insgesamt wurden 6000 Dänen in deutsche Konzentrationslager eingewiesen. Außerdem wurde für den Bau des Westwalls mindestens 74000 dänische Arbeiter von der Organisation Todt eingesetzt, weitere 14000 leisteten Bauarbeitern für die Wehrmacht in Norwegen. In Göttingen wurde lediglich einige Dänen und Däninnnen aktenkundig, die bei Musterschmidt oder bei der Südhannoverschen Zeitung arbeiteten. Eine von ihnen bekam im hiesigen NSV-Heim im Kirchweg 14 im Mai 1941 ein uneheliches Kind von einem Deutschen. Weitere DänInnen arbeiteten im Göttinger im Göttinger Gaststättengewerbe arbeitete und im Dezember 1943 wegen einer Schwangerschaft nach Hause zurückkehrte. Eine Dänin kam auch noch im Juni 1944 als Hausgehilfin nach Göttingen und wechselte dann im August 1944, als alle Haushaltshilfen in die Rüstungsindustrie umgesetzt wurden, zur Phywe. Insgesamt wird die Zahl aller im Deutschen Reich beschäftigten Dänen nicht mehr als 80 000 betragen haben.
Griechen: Griechenland war im Oktober 1940 von Italien überfallen worden und wurde mit Hilfe der deutschen Truppen unterworfen. Der größte Teil Griechenlands erhielt eine Kollaborationsregierung und wurde Italien als Besatzungszone zugewiesen, der Rest zwischen Deutschland und Bulgarien aufgeteilt. Die Zwangsrekrutierung von Griechen setzte im Sommer 1941 ein, wobei diese zunächst ausschließlich im Land selbst arbeiteten. Im Januar 1942 begann die Anwerbung griechischer Arbeiter für den Reichseinsatz, die aber aufgrund des rücksichtslosen Verhaltens der deutschen Besatzer wenig Erfolg hattet. Insgesamt erbrachte die Anwerbung 1942/43 nur 23 000 Freiwillige. Ab Herbst 1943 kamen griechische Zivilarbeiter auch zwangsweise nach Deutschland, insgesamt vermutlich etwa 12 000. Dazu kamen noch mindestens tausend Zwangsarbeiter, die den Status von Kriegsgefangenen hatten. In Göttingen ist schon im November 1941 ein Grieche bei der Reichsbahn nachweisbar, der allerdings in Belgien lebte und nach Kriegsende auch wieder nach Belgien zurückging. Im Mai 1943 arbeitete ein Grieche bei der Faserholz GmbH.
Inder: Inder waren Mitglieder der alliierten Streitkräfte und gerieten als solche auch in deutsche Kriegsgefangenenschaft. Dabei mussten sie wie die kriegsgefangenen Engländer und Amerikaner auch in deutschen Rüstungsbetrieben arbeiten. Amerikanische und britische Flieger arbeiteten beispielsweise bei Ruhstrat. Dabei handelte sich höchstwahrscheinlich um die überlebenden Besatzungsmitglieder eines abgestürzten Flugzeuges. Inder dagegen wurden Ende 1944 vom Göttinger Bauamt sogar explizit angefordert - wahlweise zu kriegsgefangenen "Sowjets". Die Zuweisung erfolgte allerdings nicht. Ein indischer Angehöriger der alliierten Streitkräfte ist auf dem Göttinger Stadtfriedhof begraben.
Kroaten: Im April 1941, als deutsche Truppen Jugoslawien überfielen, arbeiteten 47000 Jugoslawen, hauptsächlich Kroaten und Slowenen in Deutschland. Jugoslawien musste nach zehn Tagen kapitulieren und wurde unter seinen Nachbarn Deutschland, Italien, Ungarn und Bulgarien aufgeteilt. In Kroatien riefen die Separatisten einen unabhängigen Staat aus, der jedoch von einem von den Deutschen abhängigen Marionettenregime regiert wurde. Bereits Anfang Mai willigte die kroatische Regierung in ein Abkommen mit Deutschland ein, nach dem fast 55 000 kroatische Arbeiter nach Deutschland kommen sollten. Arbeits- und sozialrechtlich waren sie den Deutschen gleichgestellt. Obwohl im Januar 1943 angeordnet wurde, nicht nur wie schon zuvor ethnische Serben aus Kroatien zu deportieren, sondern die Deportationen auch auf Menschen anderer Nationalitäten auszudehnen, wenn sie in widerständigen Gegenden gefasst wurden, dürften von unter 100 000 ethnischen Kroaten in Deutschland nur relativ wenige echte Zwangsarbeiter gewesen sein. Es gibt sogar einen Erlass des Reichsführers SS Himmler vom 23.6.1943, in dem dieser darauf hinweist, dass es sich bei "Kroaten um Angehörige eines Volkes handelt, dass (sic!) sich in diesem Kriege entschlossen auf die Seite Deutschland gestellt hat." Entsprechend seien die kroatischen Arbeiter zu behandeln. Dies sei in der Vergangenheit nicht immer geschehen: "Wenn in Einzelfällen die kroatischen Arbeiter infolge der langjährigen ungünstigen Beeinflussung in Jugoslawien nicht immer das richtige Verständnis für die dem Reich gestellten grossen Aufgaben gezeigt haben, so kann dies nur Anlaß sein, durch geeignete Betreuung ihre politische Einstellung auf das Reich auszurichten und ihr Vertrauen zu Deutschland zu stärken." In Göttingen scheint dieser Erlass auch wirklich notwendig gewesen zu sein. Denn im Dezember 1942 wurde eine kroatische Hausangestellte, die im Rohns arbeitete, vom Arbeitsamt der Ortspolizei mit der folgenden Bemerkung übergeben: "Die K. wird mir von der Geheimen Staatspolizei als Herumtreiberin zugeführt. Ihr Abtransport als lästige Ausländerin muß sofort veranlaßt werden." Ihre Heimreise erfolgte dann allerdings erst im März 1943, drei Monate vor Himmlers Pro-Kroaten-Erlass. Ansonsten sind in Göttingen lediglich einzelne Kroaten nachgewiesen, bei der Großwäscherei Schneeweiß arbeiteten, und einige Kroatinnen, die in Göttingen entbanden.
Norweger: Norwegen war wie Dänemark von April 1940 bis Mai 1945 von deutschen Truppen besetzt, leistete aber zwei Monate erbitterten Widerstand gegen die deutsche Übermacht. Aus Norwegen kamen daher auch nur ein paar tausend Angestellte und Arbeiter freiwillig nach Deutschland. Norweger arbeiteten dagegen gezwungeremaßen auf den Baustellen der deutschen Besatzer im eigenen Land, auf denen auch über hunderttausend sowjetische und polnische Kriegsgefangene zum Einsatz kamen. Auch einige tausend Partisanen aus Kroatien und Serbien wurden in Norwegen zu Bauarbeiten herangezogen. In Göttingen wurde lediglich einige norwegische Kindermädchen und Hausgehilfinnen und eine Sekretärin, die wie eine Reihe von Dänen bei Musterschmidt arbeitete, aktenkundig. Auch einzelne norwegische Studenten gab es noch in Göttingen während der Kriegszeit.
Rumänen - Rumänien war mit Deutschland verbündet, die Arbeiter kamen in der Regel freiwillig. Einzelne Rumänen sind schon 1941 bei der Reichsbahn nachgewiesen. Sie waren zunächst mit Polen und Westukrainern zusammen in der Baracke Güterbahnhof untergebracht, wohnten später aber in der Regel privat. Sie bekamen regelmäßig Heimaturlaub. Zumindest gegen Ende des Krieges waren Rumänen in Göttingen auch im Lager Masch untergebracht. Auch einige rumänische Studenten studierten während des Krieges in Göttingen und ein Göttinger Goldschmiedemeister beschäftigte zeitweise einen rumänischen Uhrmacherlehrling. Ein rumänischer Molkereilehrling lernte 1943 bei der Milchabsatzgenossenschaft im Rosdorfer Weg, es gab einen rumänischen Fotografen bei Bieling, mehrere rumänische Bäckerlehrlinge und auch rumänische Hausgehilfinnen. Einige von ihnen firmierten als "Volksdeutsche". .
Slowaken: Aus der Slowakei, die sich im März 1939 kurz vor dem Einmarsch der deutschen Truppen in den Tschechoslowakei für unabhängig erklärt hatte, faktisch aber ein deutscher Vasallenstaaat war, kamen die Arbeiter in der Regel freiwillig nach Deutschland. Die meisten verdingten sich als landwirtschaftliche Saisonarbeiter und kehrten im Winter in ihre Heimat zurück. Insgesamt werden etwa 100 000 Slowaken während des Krieges in Deutschland gearbeitet haben. In Göttingen arbeiteten hauptsächlich Slowakinnen als Küchenmädchen und Hausgehilfinnen, aber auch bei der Faserholz GmbH, als Pfleger und Hilfspersonal in den Göttinger Universitätskliniken und als landwirtschaftliche ArbeiterInnen auf dem Klostergut in Weende.
Slowenen: Slowenen, die in der rassistischen Hierarchie der Nationalsozialisten den Polen gleichgestellt waren, stellten wegen des in ihrer Heimat teilweise mit äußerster Brutalität betriebenen Germanisierungsprogramms eine besondere Gruppe unter den Zwangsarbeitern aus dem ehemaligen Jugoslawien dar. Viele von ihnen kamen als sog. Absiedler oder Umsiedler nach Deutschland, was bedeutete, dass man sie - oft zwangsweise - ins Deutsche Reich deportierte, um deutschen "Umsiedlern", denen ihre Höfe zugedacht waren, Platz zu machen. Von diesen insgesamt 37 000 Menschen siedelten die deutschen Behörden im Februar 1943 14 000 im Raum Lublin an, wo sie die Höfe vertriebener und ermordeter polnischer Bauern übernehmen sollten. Während ihrer "Wartezeit" im Deutschen Reich waren sie in besonderen, teilweise auch bewachten Lagern untergebracht: Im Göttinger Raum befanden sich solche als Beobachtungs- oder Rückwandererlager bezeichneten Lager, die von der der SS unterstehenden für das Eindeutungsprogramm zuständige Volksdeutschen Mittelstelle betrieben wurden, in Gieboldehausen (Duderstadt), Rittmarshausen und Hann. Münden. In der Stadt Göttingen selbst wurden wurden diese Lager, in denen alle als deutsch oder "eindeutschungsfähig" geltenden Süd- und Osteuropäer konzentriert wurden, durch die Frauen aus diesen Lagern aktenkundig, die in Göttingen ein Kind zur Welt brachten: Von den 392 in Göttingen während der Kriegszeit registrierten Ausländergeburten, waren immerhin 43 (also fast 11 %) Geburten von sog. Rückkehrern oder Umsiedlern. In den meisten Fällen ließ sich wegen der Zuschreibung "volksdeutsch" oder "deutsch" die Ursprungsnationalität von Kindern und Eltern allerdings nicht eindeutig bestimmen. So waren 1940/41 die meisten "Umsiedler" im Raum Göttingen Wolhyniendeutsche, also ursprünglich im östlichen Polen ansässige Deutschstämmige, die nach dem von Hitler und Stalin geschlossenen Teilungsvertrag zunächst in Deutsche Reich gebracht wurden, um später in den deutsch-polnischen Teil umgesiedelt zu werden. 1941 war im Übrigen auch das Jahr mit den meisten "Umsiedlergeburten" (fast 50 % der Gesamtzahl). Die Säuglingssterblichkeit lag übrigens bei den Frauen, die aus den Lagern der Volksdeutschen Mittelstelle nach Göttingen zur Geburt kamen, genauso hoch (nämlich bei etwa 19 %) wie die durchschnittliche Säuglingssterblichkeit der in Göttingen geborenen Zwangsarbeiterkinder, was bedeutet, dass ein Lagerdasein - in welchem Lager auch immer und auch wenn die Bedingungen in den Rückkehrerlager sicher besser waren als in den meisten Zwangsarbeiterlagern - Kinder tötet. Auch für die "Umsiedler" galt zumindest ab 1941 ein zum Teil mit erheblichen Repressalien durchgesetzter Arbeitszwang. Die arbeitsfähigen Familienmitglieder in den Lagern mussten alle arbeiten.
In Göttingen arbeiteten einzelne Slowenen beispielsweise bei der Reichsbahn (schon vor September 1942), beim Städtischen Forstamt (April 1942). Ein Slowene aus dem Lager Rittmarhausen arbeitete seit Mai 1943 bei der Holzhandlung Adolph Hopf, eine Slowenin aus einem Lager der Volksdeutschen Mittelstelle in Lautenthal am Harz von Ende November 1943 bis Januar 1944 (da kehrte sie nach Lautenthal zurück) als Hausgehilfin bei dem Kaufmann Wilhelm Heise und eine Slowenin aus dem Lager Rittmarshausen ab Juli 1944 ebenfalls als Hausgehilfin bei Oberst Sibert; eine Slowenin aus dem Lager Rittmarshausen arbeitete seit Dezember 1944 als Hilfsarbeiterin bei der Firma Winkel und ein Slowene aus Rittmarshausen seit Februar 1945 als Bäckerlehrling bei der Bäckerei Rust. Eine slowenische Haushaltshilfe kam bereits im August 1941 nach Deutschland. Sie arbeitete zunächst in Hannover, dann in Brandenburg und anschließend in Leipzig, bis sie im März 1942 nach Göttingen kam. Hier wurde sie 1942 (ein genaueres Datum ist nicht angegeben) von der Kripo verhaftet und auf ihren Meldeunterlagen lapidar vermerkt "nicht zurück". Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt. (Bei diesen genannten Slowenen in Göttingen handelt es sich nicht um eine vollständige Aufzählung, sondern nur um Zufallsfunde aus der Göttinger Einwohnermeldekarte handelt).
Spanier: Spanier aus dem neutralen Spanien kamen in der Regel freiwillig. In den Universitätskliniken arbeitete 1943/44 ein spanischer Arzt und ein mohammedanischer Marokkaner nahm im September 1943 an einem "Sommerlehrgang für Ausländer", vielleicht ein Sprachkurs, teil.
Türken - Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bewahrte die Türkei zunächst ihre außenpolitische Neutralität und erklärte erst am 23. Februar 1945 Deutschland und Japan symbolisch den Krieg. Wie aus den anderen neutralen Staaten auch arbeiteten vereinzelt auch türkische Arbeiter während des Krieges in Deutschland, so fanden sich in der im Jahre 2000 in einem Berliner Bunker aufgefundenen Personaldatei der Lorenz AG neben Belgiern, Franzosen, "Ostarbeitern", Polen und Italienern auch einige Schweizer, Spanier und Türken. Nach den Erinnerungen eines ehemaligen holländischen Zwangsarbeiters arbeiteten Türken in Göttingen beispielsweise in den Aluminiumwerken.
Ungarn: Ungarn war mit Deutschland verbündet, die Arbeiter kamen in der Regel freiwillig. Insgesamt werden es jedoch nicht mehr als 40000 bis 50000 Ungarn gewesen sein, die in Deutschland arbeiteten. Nach Göttingen kam schon im Januar 1940 ein Molkereigehilfe zur Milchabsatzgenossenschaft und auch bei Göttinger Fleischern und bei Frisören arbeiteten zwischen 1941 und 1944 einzelne Ungarn. Auch ungarische Haugehilfinnen gab es in Göttingen und ein ungarischer Künstler kam wie seine tschechischen Kollegen im Sommer 1942 für ein zweiwöchiges Gastspiel nach Göttingen. 1941/42 sind außerdem Ungarn als Lackierer bei Schneider & Co und als Hilfsbohrer in den Aluminiumwerken nachgewiesen. Im Februar 1945 sollte auch eine ungarische Helferin, wahrscheinlich für die Küche, zur Reichsbahn kommen, schon seit Dezember 1943 in Deutschland arbeitete, ihre Arbeitsstelle in Göttingen aber wahrscheinlich nie antrat oder dort nur wenige Tage arbeitete. Auf ihrer Einwohnermeldekarte ist lapidar nur "geflüchtet" vermerkt. In den Universitätskliniken arbeiteten zwischen 1942 und 1944 ungarische Ärzte und auch an anderen Universitätsinstituten gab es ungarische Wissenschaftler. Im April, Juni und September 1944 kam jeweils ein ungarischer Arbeiter zur Firma Winkel. Zumindest gegen Ende des Krieges waren auch Ungarn im Lager Masch untergebracht. Auch die Reichsbahn hatte also ungarische Arbeiter.
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